(Übersetzung: "Eisen" + "Spitze")
Nachdem meine Frage nach der Bes´bev letzlich zum Bau einer solchen geführt hat und einige von euch interessiert scheinen, hier nun ein Tutorial zum Selberbauen.
Das ist übrigens ganz einfach - es ist meine erste Flöte, es ist das erste Stahlrohr, das ich gesägt und gebohrt und gefeilt habe, und sie ist sogar spielbar. Was die Bespielbarkeit angeht hilft es allerdings ungemein, einen Musiker zum Freund zu haben, der genau hinhört. Und sich selber Instrumente baut. Und eine Querflöte besitzt. Und spielen kann.
1. Material
Alurohr oder Stahlrohr - ich habe mich letztlich für Stahl entschieden
Holz
Öl
Wachs
evtl. Alu
evtl. Metallkleber
2. Werkzeug
Maßband
Stift
zwei Schraubzwingen
Laubsäge
Metallsägeblätter
Bohrmaschine
Metallbohrer
große Feile
große Rundfeile
kleine runde Schlüsselfeile
Schleifpapier

3. Vorbereitung
Es hilft, eine Querflöte zur Hand zu haben.
Wichtig sind die Länge (-> Tonhöhe) und die genauen Abstände der Grifflöcher zum Mundstück sowie die Größe der Grifflöcher.
Ist eine funktionierende Querflöte zur Hand, wird sie einfach kopiert. Ist keine zur Hand, hilft das Maßband oder googlen (z. B.: http://www.paratodo.de/pdf/bauanleitung ... floete.pdf)
Für den "Schnabel" habe ich das Bild einer Schreibfeder vergrößert und ausgedruckt.

4. Sägen der bev
Die Kopie der Schreibfeder wird an ein Ende des Rohres geklebt. Je nach Belieben kann mensch/mando natürlich noch Veränderungen vornehmen und aufzeichen.
Das Rohr gut mit zwei Zwingen auf einer Unterlage befestigen.
Dann vorsichtig die Laubsäge ansetzen (Metallsägeblatt!) und möglichste gerade an den Kanten des Papiers oder der Zeichnung entlang sägen. Es hilft, das Blatt ein bißchen mit Öl einzustreichen.
Fertig.
5. Länge der Flöte, Löcher einzeichnen
Wichtig: Die bev befindet sich oberhalb des Mundloches. Der Abstand zum Mundloch ist FAST beliebig! Aber ihr müsst später noch das gesamte Rohr innen ausfeilen. Passt also die Länge der Flöte der eurer Feile an.
Die Grifflöcher müssen in bestimmten Abständen zum Mundloch sitzen. Falls es eine Querflöte als Vorlage gibt, können die Stellen für die Löcher ganz einfach eingezeichnet werden. Sonst - siehe Link oben.
6. Bohren
Es soll helfen, den Bohrer mit Öl zu kühlen. Dazu kann ein Helfer Öl z. B. aus einer Einwegspritze an den Bohrer tropfen lassen. Es soll auch helfen, langsam und ohne Druck zu bohren.
Ich habe das noch nicht gemacht und hatte schnell Schwierigkeiten mit dem Bohren.
7. Absägen
Zuletzt wird die Bes´bev auf die passende Länge abgesägt.
8. Feilen
Das Mundloch muss natürlich größer und am besten oval. Auch sollte die Stelle, an die ihr den Mund anlegt, etwas niedriger werden als die Gegenseite.
Wichtig sind saubere, gerade Kanten.
Manche der Grifflöcher müssen dem Vorbild entsprechend vergrößert werden.
Für die "kleinen" Arbeiten taugt die kleine runde Schlüsselfeile.
Die Sägefläche unten und den Schnabel mit passenden Feilen in Form und glatt feilen.
Die Flöte zum Schluss innen bitte mit der großen Feile ordentlich glatt feilen und außen fein abschmirgeln.
9. Bespielbarkeit
Damit ein Ton herauskommt, muss die Seite mit der Spitze luftdicht verschlossen werden. Dazu kann z. B. ein Stück Holz zurechtgefeilt und bis etwa auf 3mm an das Mundstück heran geschoben werden. Ein zusätzliches Versiegeln mit Wachs kann nötig sein.
WENN alle Löcher richtig sitzen UND das Mundstück gut geworden ist, SOLLTE eine Tonleiter (mehr oder weniger) sauber spielbar sein.
10. Optional: Verstärkung des Mundstückes
Meine Vorbildquerflöte hat quasi ein doppeltes Mundstück. Das will ich mir aus Alu sägen und aufkleben und hoffe, dass sie besser spielbar wird.
So, jetzt seid ihr dran!